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TAGLIEBER HOLZBAU GmbH

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Nach Sanierung durch Taglieber Holzbau GmbH

Restauration

Nein, ein Augenschmaus war es lange Jahre nicht, das Haus in der Nördlinger Judengasse. Eher das Gegenteil. Und sicher stand es auch nicht mehr, deshalb forderte die Stadt Nördlingen sogar von den Eigentümern eine sogenannte Notsicherung. Doch manchmal dauern die Dinge eben, bis sie gut werden. Für das Haus in der Judengasse trifft sogar zu: beeindruckend schön werden. Denn nachdem das Ehepaar Karin und Gerhard Fischer sich durchgerungen hatte, das historische Bauwerk selbst zu sanieren, packte die beiden offensichtlich die Denkmal-Leidenschaft. Und so war Gerhard Fischer gestern sogar ein bisschen wehmütig, als das vollendete Projekt vorgestellt wurde.

Über einen langen Zeitraum hat vor allem er viele Stunden in die Sanierung investiert, viele Kleinigkeiten gesucht und auch gefunden – wie zum Beispiel die historischen Kastenschlösser, die er in Thierhaupten aufgetrieben hat. Mit einem Schmunzeln meint er: „Ich war Zahntechniker von Beruf, da restauriert man Zähne.“ Und jetzt habe er eben ein Haus mitrestauriert. Das gehört seiner Frau Karin und ist seit 1898 in Familienbesitz. Das Bauwerk ist jedoch noch viel älter, 1496 wurde es erstmals urkundlich erwähnt. Und auf dem Türstock, der ebenfalls restauriert wurde, ist die Jahreszahl 1603 eingeschnitzt.

Wer die massive Holztüre öffnet, der kommt in einen Flur. Links geht es in einen Raum für Waschmaschine und Trockner. Als Türe dienen alte Fensterläden, die einst in der Eisengasse hingen. Die Holzdecke ist noch das Original. Die Farbe, die darauf gestrichen wurde, wurde abgekratzt, das Holz neu eingelassen. Im Boden ist eine Klappe, sie führt zum alten Gewölbekeller. Über die schöne, antike Wendeltreppe gelangt man in den ersten Stock. Dort gibt es den Zugang zum Balkon, eine mögliche Küche, eine Toilette sowie ein größeres, länglicheres Zimmer mit Holzboden. Der ist neu – denn sonst würde in diesem Haus alles schief stehen. Im zweiten Stock gibt es zwei weitere Zimmer und ein mögliches Bad mit Blick auf den Daniel. Ganz oben, unter dem Dach, ist ebenfalls ein großer Raum. Die alten Türen, die besonderen Holzdecken, die aufwendig verzierten Treppenabsätze – Liebhaber werden sich sofort in das Haus verlieben.

Den künftigen Bewohner erwartet neben dem historischen Ambiente auch moderne Technik, sagt Zimmermeister Christoph Schmidt von der Taglieber Holzbau GmbH in Oettingen – das Unternehmen hat das Haus saniert. So gebe es beispielsweise eine Lüftungsanlage, innen neue Fenster und eine moderne Dämmung wie in einem Neubau. Hätte man jetzt nichts getan, so Schmidt gestern, dann wäre das Haus keine zwei Winter mehr gestanden. Zehn Jahre lang sei Wasser das Fachwerk herunter gelaufen. Oberbürgermeister Hermann Faul meinte, das sanierte Haus sei für die Stadt ein Gewinn. Es sei ein schwieriges Unterfangen gewesen, doch mit Mut, Courage und viel Geld hätten die Fischers das Haus wieder bewohnbar gemacht.

20000 Euro überreichte Holger Göttler von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz an Karin Fischer. Er sagte, solch eine Sanierung koste mehr als ein Neubau auf der grünen Wiese. Seit 1985 habe die Stiftung bereits eine halbe Milliarde Euro für Denkmäler ausgegeben – eine hohe Summe gab es zuletzt auch für die Nördlinger Sankt Georgskirche (wir berichteten).

Die Fischers wollen übrigens trotz des großen Engagements nicht selbst in das schmucke Haus einziehen. Gestern suchten sie noch nach einem Mieter.

Quelle: Rieser Nachrichten | Frau Martina Bachmann